In der rechten Spalte kann mittels eines Klicks eine Darstellung der Schulgeschichte aufgerufen werden, die aus Anlass des 175-jährigen Bestehens der Schule erarbeitet wurde. In dieser Dokumentation wird 'sichtbar', wie eng die Institution Schule mit dem Zeitgeist verbunden ist.
Die nachfolgende Chronik hebt bedeutende Ereignisse in der über 175-jährigen Geschichte der Viktoriaschule hervor und ermöglicht somit einen Überblick über ihre Entwicklung im Verlauf der beiden zurückliegenden Jahrhunderte.
Jahr |
Ereignis |
1783 |
Bereits vor der Gründung der Viktoriaschule besteht in Darmstadt eine öffentliche Mädchenschule für Kinder von 7-14 Jahren, die 1783 gegründet worden ist. |
1808 |
Infolge der ansteigenden Schülerzahl wird eine zweite Klasse im Mayschen Haus, Alexanderstr. 1, eingerichtet. |
1809 |
Die Einrichtung einer dritten Klasse wird notwendig; die erste und die dritte Klasse befinden sich im Kyritzschen Bürgerhospital in der Kirchstraße am Bessunger Tor - die Schülerinnenzahl beträgt 60. |
1818 |
Es wird eine vierte Klasse für die Vorstadtteile eingerichtet. |
1829 |
Die Großherzoglich-hessische Regierung genehmigt die Gründung einer höheren Mädchenschule (Bürgerschule) in Darmstadt - zwei Volksschulklassen werden zur "Höheren Mädchenschule" erhoben - durch die Erhebung von Schulgeld sollen die Kinder unterer Schichten vom Besuch dieser Schule abgehalten werden. |
1829 |
27. Juni: Aufnahme des Unterrichts in der Bürgerschule. |
1829 |
1. September: Offizieller Gründungstag der Schule - offizieller Beginn des Unterrichts - Standort: Kyritzstift in der Kirchstraße - die Schule besteht zunächst aus drei Klassen mit 63, 52 und 115 (Elementarklasse) Schülerinnen, insgesamt also 230 Schülerinnen - in einer Klasse werden 2 bis 3 Jahrgänge (vom 6. Lebensjahr bis zur Konfirmation) unterrichtet. |
1829/30 |
Stundenpläne von 1829 und 1830 |
1842 |
Das erfreuliche Wachsen der Schülerinnenzahl hat die Vermehrung der Klassen - auf fünf - und die Unterbringung der Schülerinnen in mehreren Gebäuden zur Folge. |
1861 |
Das stetige Anwachsen der Zahl der Schülerinnen macht einen eigenen Schulbau (Neubau) und die Umorganisierung des Unterrichts notwendig: Errichtung eines eigenen Schulgebäudes Ecke Grafenstraße/Elisabethenstraße - Einteilung der Schülerinnen in sieben Klassen mit insgesamt 420 Schülerinnen - Beginn des Fachunterrichts. |
1873 |
Neben den Theologen erscheinen jetzt die ersten Lehrerinnen als gleichberechtigte Ordinarien- bis zu diesem Zeitpunkt konnten Lehrerinnen nur Industrie- und Gesangsunterricht erteilen. |
1876 |
Die Schule besteht als zehnstufige höhere Mädchenschule. |
1877/78 |
Das Klassensystem wird im Sinne bzw. nach dem Vorbild der Realschulen und Gymnasien ausgebaut. |
1877 |
Der "Höheren Lehranstalt" wird ein Lehrerinnenseminar angegliedert, das in einem zweijährigen Kurs zum Lehrerinnenexamen führt. |
1877 |
Erste Entlassungsprüfung mit dem "Zeugnis der Reife" (nicht gleichzusetzen mit dem zum Studium berechtigenden Reifezeugnis). |
1880 |
Schule und Lehrerinnenseminar erhalten die staatliche Anerkennung als öffentliche Lehranstalten. |
1884 |
1. Juni: Die Schule erhält den Namen Viktoriaschule - Namenspatronin ist Prinzessin Viktoria von Hessen. |
1892/93 |
Bewilligung der Gelder für die Errichtung eines Neubaus, der durch die steigende Schülerinnenzahl (etwa 600) notwendig wurde. |
1896/98 |
Neubau der Viktoriaschule in der Hochstraße im Külpschen Garten nach den Entwürfen von Eugen Beck, Eberfeld - nach wenigen Jahren wird das sogenannte "Kleine Haus" in der Heinrichstraße 101 hinzugemietet. |
1898 |
15. November: Feierliche Einweihung des Neubaus in Anwesenheit Sr. Königlichen Hoheit, des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen, des Prinzen Wilhelm von Preußen und Ihrer Königlichen Hoheit, der Prinzessin Ludwig von Battenberg, geb. Prinzessin Viktoria von Hessen, der Namenspatronin der Schule. |
1908 |
Weiteres Anwachsen der Schule: 35 Klassen mit 1028 Schülerinnen. |
1911 |
Gründung der Eleonorenschule mit Lehrern und Schülerinnen der Viktoriaschule: zehn Klassen (305 Schülerinnen) mit 14 Lehrern nehmen im Nordviertel in der neugegründete Eleonorenschule den Unterricht auf. |
1913 |
Gründung der Studienanstalt: die Schule erhält die Klassen Obersekunda bis Oberprima - die Abschlussprüfung/Maturitätsprüfung - am Ende der Oberprima berechtigt zum Hochschulstudium. |
1916 |
Erste Reifeprüfung an der Viktoriaschule - bis zum Jubiläum 1929 bestanden insgesamt 350 Schülerinnen die Reifeprüfung. |
1920 |
Im Rahmen der Schulreform wird die Vorschule der Viktoriaschule aufgehoben. |
1926 |
Das Lehrerinnenseminar an der Viktoriaschule wird geschlossen - in der Zeit seines Bestehens von 1877 bis 1926 sind insgesamt 1003 Lehrerinnen ausgebildet worden. |
1930 |
Im Rahmen eines Schulversuchs gabelt sich die Oberstufe in einen sprachlichen und einen mathematischen Zweig. |
1933 |
Durch die NS-Umorganisation des Schulwesens wird die Viktoriaschule "Oberschule - sprachliche Form". |
1944 |
11./12.September: Bei dem schweren Luftangriff auf Darmstadt wird das Gebäude der Viktoriaschule weitgehend zerstört. |
1945 |
Im September Wiederaufnahme des Unterrrichts - die Viktoriaschule, jetzt Realgymnasium für Mädchen, teilt sich mit der Eleonorenschule das Gebäude des ehemaligen "Neuen Gymnasiums" in der Lagerhausstraße, heute Julius-Reiber-Straße (Schichtunterricht). |
1951 |
25.Februar: Einweihung des ersten Bauabschnitts des teilweise wiederhergestellten Gebäudes in der Hochstraße - Benutzung des Gebäudes zusammen mit dem Ludwigsrealgymnasium, der heutigen Lichtenbergschule. |
1952 |
Fertigstellung des Quertrakts. |
1952 |
Durchführung der ersten Kunstausstellung mit Arbeiten von Viktoriaschülerinnen - Verantwortung: Philipp Seipel. |
1954 |
25 Klassen mit 973 Schülerinnen. |
1956 |
Mai: Gründung des Vereins eines Schullandheims der Viktoriaschule. |
1957 |
1.Ausstellung: "Bildsprache der Jugend" auf der Mathildenhöhe (5. März). |
1957 |
Die Oberstufe wird in den sprachlichen und den mathematischen Zweig aufgegliedert. Die Viktoriaschule erhält - als erste Schule in Hessen - die Genehmigung zur Errichtung eines dritten, des musischen Zweiges, mit den Hauptfächern Bildende Kunst und Musik; damit zugleich beginnt an der Viktoriaschule die Koedukation, da in den musischen Zweig auch Jungen aufgenommen werden. |
1957 |
Vorbereitung zum Erwerb eines Landheims: Kauf eines geeigneten Gebäudes in Ober-Ostern im Odenwald. |
1958 |
20.März: Das Landheim wird zum ersten Mal benutzt. 21. Juni: Offizielle Einweihung des Landheims verbunden mit einem "Tag der offenen Tür". |
1958 |
Auf der Weltausstellung in Brüssel werden Arbeiten des neuen musischen Zweigs ausgestellt. |
1960 |
2. Ausstellung "Bildsprache der Jugend" auf der Mathildenhöhe. |
1962 |
26.Oktober: Der Erweiterungsbau mit Turnhalle wird eingeweiht. Der Bau erhält hauptsächlich Fachsäle für die Naturwissenschaften; er war durch die räumliche Enge und das Anwachsen der Schüler- und Schülerinnenzahl notwendig geworden. |
1965 |
3. Ausstellung "Bildsprache der Jugend" in der Turnhalle der Schule. |
1966 |
Beginn der eigentlichen Koedukation: in die Sexta (5. Jahrgangsstufe) werden jetzt auch Jungen aufgenommen - 1966: 6 Jungen, 80 Mädchen. |
1968 |
Die Fachschaft Religion beschließt, in der Oberstufe für das Fach Religion thematisch bestimmte Kurse an Stelle des bisherigen Unterrichts im Klassenverband anzubieten. |
1969/70 |
In den Fächern Biologie, Chemie, Physik; Englisch, Französisch, Gemeinschaftskunde, Kunst, Musik, Religion wird der Unterricht in der Oberstufe im Kurssystem erteilt. |
1972/73 |
In der Viktoriaschule wird in allen Fächern das Kurssystem eingeführt - es handelt sich dabei noch nicht um das KMK-Modell, sondern ein von Lehrern und Schülern entworfenes Modell; der Schulversuch wird vom Kultusministerium genehmigt. Das Landheim wird verkauft. |
1975/76 |
Einführung des KMK-Oberstufenmodells |
1978 |
Erste Abiturprüfung nach dem KMK-Modell |
1979 |
100 Lehrerinnen/Lehrer und 1500 Schülerinnen/Schüler. |
1979 |
Beginn der unbedingt notwendigen Gesamtrenovierung des Schulgebäudes; ab der Jahrgangsstufe 10 werden die Schülerinnen und Schüler für eineinhalb Jahre in die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule ausquartiert. |
1980 |
Erstmals keine Aufnahme von Klassen der 5. Jahrgangsstufe an der Viktoriaschule - Teilnahme am Förderstufenprojekt. |
1988/89 |
Die Viktoriaschule nimmt wieder 5. Klassen auf. |
1995 |
Die Viktoriaschule veröffentlicht die ersten Seiten ihrer Homepage im Internet - dank der freundlichen Unterstützung der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung) in Darmstadt. |
1996 |
Französisch wird neben Englisch als 1. Fremdsprache für eine Klasse der Jahrgangsstufe 5 Klassen |
1997 |
27. Januar: Feierliche Einweihung des Denkmals in Erinnerung an die während der Nazi-Zeit in Konzentrationslagern umgekommenen jüdischen Schülerinnen der Viko. |
1997 |
Die Schule erhält Fördergelder aus dem Projekt SAN - Schulen ans Netz. |
1998 |
Große Festwoche "100 Jahre Altbau" mit Schulball und Schulfest; erneut Fördergelder von SAN. Die Sparkasse Darmstadt sponsert 16 Multimedia-PCs; schnelle ADSL-Verbindung mit der TU Darmstadt. |
1999 |
Erneut Fördergelder von SAN. |
2000 |
Das Unternehmen Siemens sponsert 4 Multimedia-PCs; erneut Fördergelder von SAN. |
2001 2002 |
Die Viktoriaschule wird Schule mit "Schwerpunkt Musik" . Sie bietet den Klassen der Jahrgangsstufen 5 und 6 eine pädagogische Mittagsbetreuung in Kooperation dem Schulsozialhilfeträger "Die Villa e.V." an. Die erste Fassung des Schulprogramms wird im März von den Gremien verabschiedet. |
2003 |
Die Cafeteria wird eröffnet. |
2004 |
Die Viktoriaschule feiert ihr 175-jähriges Jubiläum. |
2008 |
Im September wird die fortgeschriebene Fassung des Schulprogramms auf Vorschlag der Gremien von der Schulkonferenz verabschiedet. |
2010 |
Der "Grüne Treff Viko e.V." wird als gemeinnütziger Verein gegründet, um die Cafeteria im Einklang mit dem Programm "Gesunde Schule" der Stadt Darmstadt zu betreiben. |
2012 |
Die Kooperation mit dem Schulsozialhilfeträger "KOMM e.V." beginnt. |
2013 |
Das Schulprogramm wird um ein erweitertes Lern- und ein Mediencurriculum ergänzt. |
2016/17 |
Die Viktoriaschule arbeitet nach umfangreichen Vorbereitungen mit dem 9jährigen gymnasialen Bildungsgang ab den neuen 5ten Klassen. |
Die Tafeln der Ausstellung im Jahre 2004 finden Sie hier als PDF zum Download: